Ortsfeuerwehr Goberling

Feuerwehr

Als 1897 die Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde, gehörte das Burgenland zum Königreich Ungarn. Der Pflege des Feuerlöschwesens wurde damals in Ungarn viel Bedeutung beigemessen. Die Agrarstruktur des Landes – strohgedeckte Häuser waren vorherrschend – trug dazu bei, dass es in vielen Dörfern zu verheerenden Großbränden kam. Es wurden „Feuerordnungen“ erlassen, um Feuer zu verhüten, aber auch um die Bevölkerung im Falle eines Brandes mitarbeiten zu lassen. Man erkannte aber, dass es notwendig wäre, Männer im Umgang mit Feuerlöschgeräten oder anderen Feuerlöschhilfsmitteln zu schulen. Man musste die Feuerwehr organisieren. Gerade das Burgenland war führend in der Bildung von Feuerwehren. Die Komitatsstadt Ödenburg erhielt 1863 als Erste eine anerkannte Freiwillige Feuerwehr. Im Burgenland hatte Pinkafeld 1871 die erste Freiwillige Feuerwehr. Erst 1902 wurden die Grundregeln dem königlich-ungarischen Innenministerium zur Genehmigung vorgelegt.

 

Vermutlich war eine auf einem Gespannfahrzeug montierte Handdruckspritze im Besitz der Feuerwehr, da erst im Jahr 1934 die Feuerwehr die erste tragbare Motorspritze der Marke „KNAUST“ erhielt. Aus diesem Anlass wurde eine Nagelaktion gestartet, deren Erlös als Beitrag für den Erwerb dieses Gerätes diente. Zu Pfingsten 1934 wurde die Motorspritze eingeweiht. Diese Motorspritze war bis zum Jahr 1967 (!) in Betrieb.

 

Über die Zeit von 1934 bis 1945 gibt es nur wenige Aufzeichnungen. Für die Männer, die den Krieg überlebten und wieder heimkehrten, stand fest, dass zum Schutz des Ortes und dessen Bewohner die Feuerwehr wieder aufgebaut bzw. ausgebaut werden musste. So formierten sich 1946 der Rest der alten Feuerwehrmänner und junge Burschen.

 

Eine Wende im Einsatz brachte das Jahr 1948. Die Pferde für die Bespannung wurden immer weniger, ihre Verwendung problematisch. Die Feuerwehr konnte eines der ausgedienten Lastauto der Marke „DOGDE“ erwerben, die die amerikanische Besatzungsmacht der österreichischen Wirtschaft überließ. Dieses Fahrzeug wurde in Eigeninitiative feuerwehrgerecht hergerichtet und noch 1948 in Dienst gestellt. Man gelangte durch dieses Fahrzeug schneller an den Einsatzort, und man hatte auch viel mehr Platz für die Rüstung.

 

Die nächste Hürde nahm die Feuerwehr zusammen mit der Gemeinde. Das alte Feuerwehrhaus war so desolat, dass eine Unterbringung der Feuerwehrgeräte wegen des baulichen Zustands nicht mehr verantwortet werden konnte. So wurde durch den Gemeinderat beschlossen, ein neues Gemeinde- und Feuerwehrhaus zu errichten. Durch die schnelle Bauzeit konnte schon im Jahr 1951 dieses Gebäude feierlich der Bestimmung übergeben werden. Die Einweihung erfolgte durch Pfarrer Michael Bothar. Als Ehrengäste erschienen: Landeshauptmannstellvertreter Wessely, Bezirksfeuerwehrkommandant Schaffer, die Kreisinspektoren Leitner und Berger. 

 

Im Jahr 1952 wurde wieder ein Bespannfahrzeug für die Handdruckspritze gebaut. Im Zuge der Errichtung der Ortswasserleitung der Wassergenossenschaft Goberling wurden im Ortsbereich elf Hydranten errichtet, um eine raschere Bekämpfung der Flammen zu ermöglichen. Im Jahr 1967 wurde eine neue Motorspritze der Marke „VW Rosenbauer Automatik TS 75“ angeschafft.

 

Im Jahr 1969 wurde der alte Dogde ausgetauscht, einerseits musste pro Ausfahrt zweimal getankt werden, andererseits entsprach er den neuen Anforderungen nicht mehr. Es wurde beschlossen, ein neues Kleinlöschfahrzeug der Marke Ford Transit 1500 anzukaufen und von der Firma Rosenbauer umbauen zu lassen. Die feierliche Einweihung des Fahrzeuges sowie der Motorspritze erfolgte zu Pfingsten 1969. Zu diesem Festakt konnten wieder zahlreiche Ehrengäste begrüßt werden. Der damalige Landesrat Fred Sinowatz hielt die Festansprache, anwesend war noch Abschnittsbrandinspektor Pleyer. Der „Tag der Feuerwehr“ wurde 1974 mit einer großen Schauübung abgehalten. 

 

Im Jahr 1993 begann die Ortsfeuerwehr mit den Planungen für einen Feuerwehrhauszubau. Der Großteil des Umbaues wurde in Eigenregie durch die Feuerwehrmitglieder durchgeführt, der 2003 im Großen und Ganzen abgeschlossen war; Fertigstellungsarbeiten wurden noch in den darauffolgenden Jahren durchgeführt. 

 

Im Jahr 1995 wurde erstmals mit 7 Jugendlichen eine Jugendfeuerwehrgruppe gegründet.. Die Führung der Jugendgruppe übernahmen Herbert Dienstl und Werner Glatz. Die Ortsfeuerwehr Goberling ist eine der wenigen im Bezirk, die eine eigene Jugendgruppe (mindestens 9 Mann) stellt. Kurzfristig (2002) wurde auf Grund von fehlenden Mitgliedern - die bisherigen Jugendfeuerwehrmänner sind bereits alle in den Aktivstand gewechselt – keine Jugendgruppe geführt. Ab 2003 traten aber wieder Jugendliche der Ortsfeuerwehr bei. Die Betreuung und Führung der Jugendgruppe erfolgt durch Reinhard Ringhofer und Wolfgang Hotwagner.

 

Im Jahr 1995 beschlossen alle Feuerwehrmitglieder, ein neues Löschfahrzeug der Marke Mercedes 814 anzukaufen. Der Umbau erfolgte bei der Firma Rosenbauer. Die Übergabe des neuen Löschfahrzeuges an die Ortsfeuerwehr Goberling erfolgte im November 1996. Die Fahrzeugweihe wurde im Zuge der 100–Jahr Feierlichkeiten 1997 durchgeführt. 

 

Im Jahre 1996 legte nach 15 Jahren Johann Neubauer seine Funktion als Feuerwehrkommandant zurück. Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Ernst Polster, neuer Feuerwehrkommandant-Stellvertreter Werner Glatz. Die abgenutzte Tragkraftspritze musste im Jahr 2001 durch eine neue Tragkraftspritze der Type Fox von der Firma Rosenbauer ersetzt werden. 

 

Der langjährige Abschnittsbrandinspektor Kappel legte 2001 seine Funktion zurück. Neuer Abschnittsbrandinspektor des Abschnittes VI - bestehend aus den Gemeinden Stadtschlaining und Unterkohlstätten - wurde Herbert Dienstl. Seine Funktion als Verwalter der Ortsfeuerwehr Goberling übernahm Wolfgang Hotwagner. Außerdem legte auch Werner Glatz seine Funktion als Feuerwehrkommandant-Stellvertreter zurück, sein Nachfolger wurde Thomas Hotwagner.

 

Da die Anzahl der Feuerwehrmitglieder ständig anstieg (Jugendfeuerwehr), entschlossen sich die Feuerwehrkameraden 2004 einen gebrauchten VW Bus als Mannschaftstransportfahrzeug anzukaufen. Der erforderliche Umbau wurde in Eigenregie vorgenommen.

 

Auszug aus den zahlreichen Einsätzen:

1927 – Antimonwerk: Brand der Aufbereitung (Brandstiftung?)

1968 und 1972 – Hochwassereinsatz

1982 – Flurbrand

1988 – Verkehrsunfall mit Mineralölaustritt (Auffahrt Richtung Hasel)

1988 – Verkehrsunfall beim Antimonwerk

1990 – Flurbrand

1991 – Hochwassereinsatz im Bereich Antimonwerk

1993 – Technischer Einsatz infolge Schneebruch auf dem Güterweg Richtung Glashütten und 

auf der L361 Richtung Unterkohlstätten

1997 – Brand beim BBU Gelände, Wald- bzw. Flurbrand in Neumarkt im Tauchental

2002 – Hochwassereinsatz in Bad Deutsch Altenburg

2003 – 7 Technische Einsätze (Verkehrsunfälle, freimachen von Straßen)

2005 – 5 Technische Einsätze

 

 Die Kommandanten seit der Gründung: 

Josef Stöckel (Gründer)                                1897 - ?

Samuel Polster                                               ?

Johann Lichtenecker                                      ?    

Josef Rehling, Lehrer                                     ?     

Adolf Neubauer                                              ?     - 1945

Josef Kappel                                                1946 - 1947

Johann Pratscher                                         1947 - 1961

Alfred Kalchbrenner                                     1961 - 1981

Johann Neubauer                                        1981 - 1996

Ernst Polster                                                1996 - 2012
 Harald Kappel                                              2013 - lfd                              

 

 

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